Hätte ich nicht irgendwann mal geschäftlich nach Rotterdam reisen dürfen, wäre ich wahrscheinlich kaum auf die Idee gekommen, dort ein paar Tage zu verbringen. Typischerweise verbindet man mit Rotterdam eigentlich nur den Seehafen und vielleicht noch die Fußballer von Feyenord Rotterdam. Dabei hat die, mit rund 615.000 Einwohnern nach Amsterdam zweitgrößte Stadt der Niederlande, vieles zu bieten für Städtereisende. Rotterdam ist nicht nur eines der kulturellen Zentren der Niederlande sondern fasziniert mit toller, moderner und teilweise spektakulärer Architektur. Klassische, europäische Stadtbauten findet man in der Rotterdamer Innenstadt kaum, da man sich Stadt bewusst dafür entschieden hat moderne, spannende und ambitionierte Architekturprojekte umzusetzen.
Übersicht zu diesem Artikel
- Sehenswürdigkeiten in Rotterdam
- Seehafen Rotterdam
- Kubushäuser
- Neue Markthalle
- Euromast
- Pauluskerk
- Erasmusbrücke
- DE Rotterdam – Vertical City
- Willemsbrücke
- Bahnhof Rotterdam Centraal
- Hotels in Rotterdam
- Restaurant-Tipps in Rotterdam
- Anreise nach Rotterdam
Sehenswürdigkeiten in Rotterdam
Seehafen Rotterdam
Über den größten Seehafen Europas bzw. den drittgrößten Seehafen der Welt muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren. Am besten erkundet man die faszinierende Welt des Rotterdamer Seehafens mit seinen unzähligen Container-Terminals und Container-Schiffen, im Rahmen einer Hafenrundfahrt auf dem Wasser. Hafenrundfahrten kann man beispielsweise mit Speedo Tours machen, die ihre Anlegestelle direkt am Fuße der Erasmusbrücke haben.
Kubushäuser
Von oben betrachtet sehen sie fast aus wie eine schneebedeckte Bergkette, sind in Wahrheit aber kubusförmige Wohnhäuser, die quasi auf einer Spitze des Würfels stehen stehen. Die Kubushäuser wurden 1984 vom Architekten Piet Blom errichtet. Unmittelbar daneben befindet sich der architektonisch ebenfalls interessante Bahnhof Blaak sowie die aktuell entstehende neue Markthalle.
Neue Markthalle Rotterdam
Bei unserem letzten Trip nach Rotterdam war die neue Markthalle noch nicht komplett fertig gestellt. Ende 2014 soll dieses Megaprojekt dann eröffnen. Die neue Rotterdamer Markthalle beinhaltet aber nicht nur eine reine klassische Markthalle sondern wird zudem als multifunktionaler Lebens- und Arbeitsort dienen. So sind neben Büros, Restaurants und weiteren Einkaufsmöglichkeiten auch Wohnungen in das Gebäude integriert.
Euromast
Der Euromast ist ein 185 Meter hoher Aussichtsturm, der zwischen 1958 und 1960 erbaut wurde. Bis 1970 war der vom Architekten Huig Maaskant entworfene Turm, mit 101 Metern deutlich niedriger als heute. 1970 wurde dem Gebäude dann ein Mast aufgesetzt, der sogenannte Space Tower. Eine Besonderheit des Space Towers ist die Euroscoop, eine rotierende, rundum verglaste Gondel, die sich am Mast hochschraubt. Bei gutem Wetter hat man dann eine Sichtweite von bis zu 30 Kilometern.
Auf einer Höhe von 100 Metern befindet sich ein weiteres Highlight des Euromastes, das sogenannte Krähennest. Dies beherbergt ein Panorama-Restaurant sowie zwei Hotel-Suiten.
Wer Action liebt, kommt am Euromast auch auf seine Kosten. Beispielsweise kann man sich vom Turm abseilen lassen oder aber, noch etwas spektakulärer, aus rund 100 Metern mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h heruntergleiten.
Pauluskerk – Pauluskirche
Auf dem Mauritsweg, unweit der Centraal Station, befindet sich eines der spektakulärsten Kirchengebäude weltweit: die 2013 wiedereröffnete Pauluskerk (Pauluskirche). Diese ersetzte die 1960 eröffnete Kirche, welche 2007 abgerissen wurde. Entworfen wurde das futuristisch aussehende Kirchengebäude vom niederländischen Architekten Will Alsop.
Die neue Pauluskerk steht neben dem ebenso futuristisch anmutenden Wohngebäude Calypso und übernimmt auf vier Stockwerken mehrere Funktionen. Die Pauluskerk versteht sich als diakonisches Zentrum und bietet verschiedene Räume für soziale und diakonische Arbeit.
Ebenso bietet man medizinische Versorgung für Flüchtlinge an und Obdachlose können in einem der 24 Betten übernachten. Auch die Kultur kommt durch Kunst- und Musikveranstaltungen nicht zu kurz. Für kirchliche Feiern stehen neben dem großen Gottesdienst-Saal auch ein kleinerer Raum, beispielsweise für Hochzeits- oder Trauerfeiern zur Verfügung.
Erasmusbrücke
Die 1996 erbaute und nach dem Philosophen Erasmus von Rotterdam benannte Erasmusbrücke (niederländisch: Erasmusbrug) gilt als das neue Wahrzeichen von Rotterdam. Entworfen wurde die Schrägseilbrücke von den beiden Architekten Ben van Berkel und Caroline Bos. Van Berkel ist in Deutschland u.a. für das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart und das Fraunhofer Zentrum für Virtuelles Engineering ZVE bekannt.
Die 802 Meter lange und 30,8 Meter breite Brücke führt über die Nieuwe Maas, einen der Hauptströme im Rhein-Maas-Delta und verbindet das Zentrum von Rotterdam mit dem Kop van Zuid, einem städtebaulichen Entwicklungsgebiet. In der Mitte der Brücke verkehrt u. a. die Linie 20 der Straßenbahn Rotterdam.
DE Rotterdam – Vertical City
Das De Rotterdam, welches auch als vertikale Stadt bezeichnet wird, ist ein 44-stöckiges, aus drei Teilen bestehendes Hochhausgebäude, welches von Rem Koolhaas entworfen wurde und sich auf dem Wilhelminapier befindet.
Das Ende 2013 fertig gestellte Gebäude ist mit rund 160.000m² Fläche das aktuell größte Gebäude Europas und beherbergt unter anderem Appartements, Büros, die zu einem großen Teil von der Stadt Rotterdam angemietet sind sowie das Vier-Sterne Hotel nhow Rotterdam.
Willemsbrücke
In Sichtweite der Erasmusbrücke liegt die 1981 erbaute und auf zwei großen Pylonen stehende, 356 Meter lange Schrägseilbrücke Willemsbrücke (niederländisch: Willemsbrug). Sie ist zusammen mit der Erasmusbrug und der Van Brienenoordbrug eine der drei großen Brücken Rotterdams, die über die Nieuwe Maas führen.
Die Willemsbrücke verbindet das Rotterdamer Zentrum mit der Insel Noordereiland. Lange Zeit galt sie als „Golden Gate Bridge von Rotterdam“, was sowohl an ihrer roten Farbe lag als auch an der Tatsache, dass sie bis zum Bau der Erasmusbrug die letzte Brücke vor der Mündung war. Die heutige neue Willemsbrücke ersetzte die im Jahr 1878 fertiggestellte alte Willemsbrücke, die nach dem damals amtierenden König Willem III. benannt ist. Reste dieser Brücke sind immer noch in der Nieuwe Maas zu sehen.
Rotterdam Centraal Station
Der Rotterdamer Hauptbahnhof Rotterdam Centraal wird aktuell umfassend neu gebaut. Der von Benthem Crouwel Architekten gestaltete Bahnhofsbereich gilt als ein Schlüsselprojekt in der Stadtentwicklung. Besonders markant ist die Bahnhofshalle des neu gebauten Empfangsgebäudes.
Hotel-Tipps in Rotterdam
Nach mehreren Aufenthalten in Rotterdam in unterschiedlichen Hotels, kann ich mehrere Hotels empfehlen. An erster Stelle stehen dabei das nhow Hotel Rotterdam sowie das Hotel New York. Beide Hotels liegen preislich über 100 Euro. Wer es günstiger und gleichzeitig auch noch etwas zentraler möchte, dem kann das unweit der Centraal Station gelegene Hotel One ans Herz gelegt werden oder das Quartier du Port, welches sich in der Nähe der Erasmusbrücke befindet.
Restaurant-Tipps in Rotterdam
Wirklich großartig essen kann man bei Z&M Delicatessen, welches in der Nähe der Erasmusbrücke liegt und einen schönen Blick auf den Veerhaven bietet. Die Speisekarte wechselt monatlich und bietet immer wieder neue überraschende Delikatessen. Ebenfalls gut essen kann man im Restaurant New York. Etwas einfacher, aber nicht weniger lecker kann man im Café Beurs oder bei Granny’s Grill speisen. Bei Granny’s Grill sind v. a. die Spareribs sehr zu empfehlen.
Anreise nach Rotterdam
Rotterdam verfügt über einen kleineren Flughafen, der aber auch von zahlreichen deutschen Städten angeflogen wird. Alternativ kann man aber auch nach Amsterdam fliegen und von dort mit dem Zug nach Rotterdam weiter reisen. Die Fahrtzeit vom Flughafen Amsterdam Schiphol zum Bahnhof Rotterdam Centraal beträgt mit dem Schnellzug knapp unter 30 Minuten und kostet ca. 14 Euro.